Der Schilder- und Lichtreklamehersteller Florian Winkler wollte
etwas Handwerkliches machen – und sich dabei kreativ einbringen.
Ich wollte etwas tun,
das man anfassen kann
Seine Ausbildung hat er im August beendet.
Florian Winkler ist jetzt Geselle und hat sich
damit belohnt, dass er von Bisingen nach Balin-
gen umgezogen ist. In die eigene Wohnung,
nachdem der inzwischen 25-Jährige zuvor im
Elternhaus in Bisingen lebte. Das war praktisch.
Denn seine Ausbildungsfirma und das Unter-
nehmen, in dem er als Schilder- und Lichtrekla-
mehersteller arbeitet, ist ebenfalls in Bisingen.
Sie heißt Artistic Werbewelten und Florian
Winkler ist einer von derzeit 34 Mitarbeitern.
Drei Jahre hat die Ausbildung gedauert. „Ich
hätte auch verkürzen können um ein halbes
Jahr“, sagt er, „ich hatte ja Abitur und da hätte
das schon geklappt.“ Wollte er aber nicht.
Die Ausbildung habe auf jeden Fall genau das
getroffen, was er gesucht habe, nachdem er
sein Studium abgebrochen hatte. Nach so vie-
len Jahren Schule dann gleich wieder Theorie
auf der Uni – „das war nichts für mich, ich woll-
te etwas tun, das man anfassen kann, etwas
Handwerkliches.“ Ein Nachbar machte ihn auf
Artistic Werbewelten aufmerksam.
Und für ihn klang das gut – und auch das
Timing stimmte. „Es war gerade Semester-
ende, so im Juli, und da habe ich gleich im
September mit der Ausbildung angefangen.“
Dabei wusste er damals noch nicht mal, was
so ein Werbetechniker, wie man früher sagte,
eigentlich genau machte. Er schaute sich ein
wenig um und fand heraus: „Autofurnierungen
fand ich schon immer spannend, da fühlte ich
mich gleich wie zu Hause.“ Allerdings hieß die
Ausbildung auch erst mal weg von zu Hause.
Denn die Theorie, also die berufsschulischen
Bausteine, fanden als Blockunterrricht in Lahr
im Schwarzwald statt. Da gab es jeweils zwei
Blöcke pro Lehrjahr. Sein Ergebnis war bestens,
er war hervorragender 2. Kammersieger. „Wenn
man Abi gemacht hat, tut man sich mit vielen
Sachen im Berufsschulunterricht viel leichter
als andere“, sagt Florian. Eine der herausragen-
den Kompetenzen des Unternehmens ist es,
Lösungen aus Präsentationsmedien, Grafiken,
Materialien, Licht- und Toneffekten zu finden.
Zur Konzeption von Messeständen gehören
auch Lichtkonzepte und große Werbewände.
Diese werden meistens im Unternehmen
vorbereitet. Aber manchmal, so Florian, müsse
man bei einem besonders komplizierten Druck
vor Ort zur Messe fahren. Jetzt, da die Mes-
sesaison vorbei ist, kommt er zu den Arbeiten,
die er mit am liebsten macht. Zum Beispiel
Autofolierungen. „Das hat mich schon immer
fasziniert“, berichtet er lachend. Zu seinen
Aufgaben gehören auch das Fräsen und das
Drucken, vor allem aber das Folieren. „Bei uns
im Unternehmen macht jeder das, was seine
Stärken sind – ich bin der Folierer.“ Gerade erst
hat er einen Range Rover komplett schwarz
foliert. Dazu hat er locker ein bis zwei Tage
gebraucht – „dafür sieht es aber auch super
aus.“ Und er habe, sagt er, jede Minute der
Arbeit genossen. Aber er ist nicht nur wegen
der Arbeit hochzufrieden mit seinem Beruf.
Das Unternehmen stellte ihm zum Beispiel
einen Mini Cooper bereit, mit dem er immer
nach Lahr fahren konnte. Es bieten sich ihm alle
Möglichkeiten der Weiterbildung und er kann
zum Projektmanager aufsteigen. Zwar war für
ihn das Handwerkliche eigentlich am span-
nendsten. Aber die Arbeit am Computer, an
dem die Konzeptionen ausgearbeitet werden,
findet er auch total reizvoll. Nur eine Sache
kommt derzeit noch etwas zu kurz:
Er war früher im Schützenverein und hat sogar
bei Wettkämpfen mitgemacht. Dazu fehlte ihm
lange die Zeit. „Aber inzwischen trainiere ich
eine Jungschützen-Gruppe in Bisingen“, freut
er sich.
Werner Bauknecht
"Ein Auto
zu folieren –
das hat mich
schon immer
fasziniert.“
Florian Winkler
Video. Wie Florian
Winkler Handwerk-
liches und Kreatives
verbindet.
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