#machen 2025

#machen Das Ausbildungsmagazin des Handwerks Ausgabe 2025

Der Schilder- und Lichtreklamehersteller Florian Winkler wollte

etwas Handwerkliches machen – und sich dabei kreativ einbringen.

Ich wollte etwas tun,

das man anfassen kann

Seine Ausbildung hat er im August beendet.

Florian Winkler ist jetzt Geselle und hat sich

damit belohnt, dass er von Bisingen nach Balin-

gen umgezogen ist. In die eigene Wohnung,

nachdem der inzwischen 25-Jährige zuvor im

Elternhaus in Bisingen lebte. Das war praktisch.

Denn seine Ausbildungsfirma und das Unter-

nehmen, in dem er als Schilder- und Lichtrekla-

mehersteller arbeitet, ist ebenfalls in Bisingen.

Sie heißt Artistic Werbewelten und Florian

Winkler ist einer von derzeit 34 Mitarbeitern.

Drei Jahre hat die Ausbildung gedauert. „Ich

hätte auch verkürzen können um ein halbes

Jahr“, sagt er, „ich hatte ja Abitur und da hätte

das schon geklappt.“ Wollte er aber nicht.

Die Ausbildung habe auf jeden Fall genau das

getroffen, was er gesucht habe, nachdem er

sein Studium abgebrochen hatte. Nach so vie-

len Jahren Schule dann gleich wieder Theorie

auf der Uni – „das war nichts für mich, ich woll-

te etwas tun, das man anfassen kann, etwas

Handwerkliches.“ Ein Nachbar machte ihn auf

Artistic Werbewelten aufmerksam.

Und für ihn klang das gut – und auch das

Timing stimmte. „Es war gerade Semester-

ende, so im Juli, und da habe ich gleich im

September mit der Ausbildung angefangen.“

Dabei wusste er damals noch nicht mal, was

so ein Werbetechniker, wie man früher sagte,

eigentlich genau machte. Er schaute sich ein

wenig um und fand heraus: „Autofurnierungen

fand ich schon immer spannend, da fühlte ich

mich gleich wie zu Hause.“ Allerdings hieß die

Ausbildung auch erst mal weg von zu Hause.

Denn die Theorie, also die berufsschulischen

Bausteine, fanden als Blockunterrricht in Lahr

im Schwarzwald statt. Da gab es jeweils zwei

Blöcke pro Lehrjahr. Sein Ergebnis war bestens,

er war hervorragender 2. Kammersieger. „Wenn

man Abi gemacht hat, tut man sich mit vielen

Sachen im Berufsschulunterricht viel leichter

als andere“, sagt Florian. Eine der herausragen-

den Kompetenzen des Unternehmens ist es,

Lösungen aus Präsentationsmedien, Grafiken,

Materialien, Licht- und Toneffekten zu finden.

Zur Konzeption von Messeständen gehören

auch Lichtkonzepte und große Werbewände.

Diese werden meistens im Unternehmen

vorbereitet. Aber manchmal, so Florian, müsse

man bei einem besonders komplizierten Druck

vor Ort zur Messe fahren. Jetzt, da die Mes-

sesaison vorbei ist, kommt er zu den Arbeiten,

die er mit am liebsten macht. Zum Beispiel

Autofolierungen. „Das hat mich schon immer

fasziniert“, berichtet er lachend. Zu seinen

Aufgaben gehören auch das Fräsen und das

Drucken, vor allem aber das Folieren. „Bei uns

im Unternehmen macht jeder das, was seine

Stärken sind – ich bin der Folierer.“ Gerade erst

hat er einen Range Rover komplett schwarz

foliert. Dazu hat er locker ein bis zwei Tage

gebraucht – „dafür sieht es aber auch super

aus.“ Und er habe, sagt er, jede Minute der

Arbeit genossen. Aber er ist nicht nur wegen

der Arbeit hochzufrieden mit seinem Beruf.

Das Unternehmen stellte ihm zum Beispiel

einen Mini Cooper bereit, mit dem er immer

nach Lahr fahren konnte. Es bieten sich ihm alle

Möglichkeiten der Weiterbildung und er kann

zum Projektmanager aufsteigen. Zwar war für

ihn das Handwerkliche eigentlich am span-

nendsten. Aber die Arbeit am Computer, an

dem die Konzeptionen ausgearbeitet werden,

findet er auch total reizvoll. Nur eine Sache

kommt derzeit noch etwas zu kurz:

Er war früher im Schützenverein und hat sogar

bei Wettkämpfen mitgemacht. Dazu fehlte ihm

lange die Zeit. „Aber inzwischen trainiere ich

eine Jungschützen-Gruppe in Bisingen“, freut

er sich.

Werner Bauknecht

"Ein Auto

zu folieren –

das hat mich

schon immer

fasziniert.“

Florian Winkler

Video. Wie Florian

Winkler Handwerk-

liches und Kreatives

verbindet.

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