Mandy Bohlens ist ausgezeichnete Malerin und Lackiererin
und hat ihren Platz als Frau im Männerberuf gefunden.
Man sieht,
was man geschaffen hat
Die 21-jährige Mandy Bohlens ist zur 2. Kam-
mersiegerin bei den Deutschen Meisterschaf-
ten im Handwerk 2024 auf Kammerebene
ausgezeichnet worden. „Diese Auszeichnung
als Malerin und Lackiererin Fachrichtung
Gestaltung und Instandhaltung ist ein Zeichen
ihres außergewöhnlichen Engagements, ihres
handwerklichen Könnens und ihrer Leiden-
schaft für das Malerhandwerk“, ist die Firma
Lemle-Letzgus GmbH stolz, Mandy nun als
Malergesellin im Team zu haben und sieht
diesen Erfolg als Bestätigung der Qualität ihrer
Arbeit und der hohen Standards in der Ausbil-
dung und in der Praxis.
Die gebürtige Oberiflingerin Mandy Bohlens
besuchte die Realschule in Dornstetten, die sie
im Jahr 2019 mit der Mittleren Reife abschloss.
„Danach wusste ich nicht so genau, was ich
beruflich werden wollte und ging auf die
Luise-Büchner-Schule in Freudenstadt“, blickt
Mandy zurück. In dieser Zeit machte sie ein
Praktikum bei der Firma Lemle-Letzgus. „Das
war der Vorschlag meiner Mutter, die meinte,
dass das was für mich wäre, da ich schon als
Kind gerne kreativ war und gerne malte“,
meint Mandy. Gesagt, getan: Nach diesem
Praktikum war für Mandy klar, was sie wollte:
„Es hat mir sehr gut gefallen, man hat mir von
Anfang an viel gezeigt und ich durfte vieles
machen.“
Nach einem Ferienjob bei Lemle-Letzgus im
Juni 2021, der ihr wieder sehr gut gefiel, verließ
Mandy die Schule, und begann ab September
2021 ihre Ausbildung zur Malerin und Lackiere-
rin beim in Waldachtal-Tumlingen beheimate-
ten Unternehmen.
„Meine Ausbildung war nicht immer einfach“,
erklärt Mandy, „aber der Betrieb ist immer
hinter mir gestanden. Mein Betreuer, Maler-
meister Robin Luger, hat mich bei den Berichts-
heften und der Prüfung unterstützt, und alle
meine Kolleginnen und Kollegen sind ein gutes
Team. Zudem hatte ich von der Geschäfts-
leitung von Anfang an das Vertrauen in mich
gespürt. So durfte ich beispielsweise schon
im zweiten Lehrjahr alleine auf kleinere Bau-
stellen und selbstständig arbeiten.“
Da auch in der Berufsschule alles sehr gut
lief und die Noten passten, machte Mandy
die sogenannte Winterprüfung, das heißt,
sie beendete ihre Ausbildung bereits nach
zweieinhalb Jahren, und das, wie erwähnt,
als 2. Kammersiegerin.
Dass sie als einzige Frau im Betrieb in einer
Männerdomäne arbeitet, stört Mandy nicht.
Im Gegenteil. „Ich war auch schon bei den Gip-
sern mit dabei“, so Mandy. „Es ist immer gut,
sich in verwandten Gewerken auszukennen.“
Jetzt will sie zuerst mal eine Weile als Gesellin
in ihrem Beruf arbeiten und Praxiserfahrung
sammeln. „Vielleicht mache ich dann irgend-
wann meinen Meister“, sagt Mandy.
Das Kreative, das „mit den Händen arbeiten“,
macht Mandy am meisten Freude. „Man sieht
abends, was man geschaffen hat, und freut
sich mit, wenn die Kunden mit der Arbeit
zufrieden sind.“
Ralf Flaig
Man freut
sich mit, wenn
die Kunden
mit der Arbeit
zufrieden sind.“
Mandy Bohlens
Video. Mady
Bohlens gibt einen
Einblick in ihren
vielseitigen Ausbil-
dungsberuf.
#machen