"Definitiv mehr
als Gas, Wasser,
Scheiße.“
Pierre Weigert
Pierre Weigert ist bei seiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker
(SHK) voll in seinem Element.
Der Kopf ist immer
mit auf der Baustelle
Wenn er eine Photovoltaikanlage aufbaut,
steht er über den Dächern von Tübingen. Im
Kundendienst kommt es vor, dass er im hinters-
ten Winkel einer engen Küche unter die Spüle
kriecht. Was die alltäglichen Aufgaben angeht,
hat Pierre Weigert als Anlagenmechaniker
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK)
einen vielseitigen Job.
Der 18-jährige Tübinger ist im dritten Ausbil-
dungsjahr bei der Firma Dinkel angestellt.
Von der Montage über die Wartung bis zum
Kundendienst, von der Großbaustelle bis zum
Ein-Zimmer-Apartment kümmert sich die
Firma um alles, was mit Wasser und Wärme
zu tun hat: Heizungen, Klimaanlagen und
Bäder einbauen oder austauschen, Rohrbrüche,
Leckagen und andere Defekte reparieren.
Für Pierre Weigert stand schon immer fest, dass
er einen Handwerksberuf erlernen wollte. Zum
Ende seiner Schulzeit hat er recherchiert, was
für ihn passen könnte und ist auf den Beruf
des Anlagenmechanikers gestoßen. Nach einer
Probewoche im Betrieb stand für ihn fest: “Das
will ich machen.“ Man freute sich über den
motivierten Azubi und gleich nach dem Haupt-
schulabschluss begann er die Ausbildung.
Die Firma Dinkel bildet zurzeit sieben Lehrlinge
aus. Handwerk liegt im Trend. Die Arbeit ist
vielseitig und interessant, der Verdienst besser
als in den meisten Bürojobs. Krisensicher ist er
auch: „Heizen und duschen müssen die Leute
immer. Wir machen alles, wir sind Allrounder“,
meint Pierre Weigert und genau das ist es,
was ihm an seinem Beruf am besten gefällt.
Eigentlich seien es mehrere Berufe in einem:
Elektrotechnik, Metallverarbeitung, Montage,
Energietechnik und vieles mehr. Wenn man
mit Heizungen und Wärmepumpen arbeitet,
brauche man sehr viel digitale Technik für die
Steuerung. Im Betrieb gebe es Kollegen, die sich
auf einem Arbeitsbereich spezialisiert haben,
aber für ihn sei die Vielseitigkeit mit das Beste
an seiner Tätigkeit. Zudem komme man viel
herum und unter Leute, das gefällt ihm auch.
Richtig cool findet er die Arbeit im Rohbau. „Da
hat man Kontakt zu den anderen Handwerkern
und arbeitet mit Elektrikern oder Fliesenlegern
zusammen, das macht richtig Spaß“, schwärmt
er. Außerdem sei die Bauplanung mit dabei,
man könne viel gestalten und sich geschickte
Lösungen für die Installation überlegen. „Man
hat immer den Kopf mit auf der Baustelle.“
Aber er liebt genauso sehr den Kundendienst.
„Da kommt man unter Leute und macht ihnen
eine Freude, indem man ihnen ihre Sachen
repariert.“ Im Kundendienst hätte man das gute
Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. „Wer soll
den Leuten sonst eine Heizung einbauen?“
Während der Ausbildung wird er unterschied-
lichen Teams zugeteilt, die für Montage, Instal-
lation oder Kundendienst zuständig sind. Man
hätte ihm schnell zugetraut, auch selbständig
zu arbeiten. Nach der Ausbildung möchte er
gerne in dem Beruf weiterarbeiten und irgend-
wann die Meisterprüfung ablegen. „Ich mag
den Job, ich arbeite gern in dem Beruf.“
Engagement, Lust an der Arbeit und das Inte-
resse, etwas zu lernen, seien die wichtigsten
Voraussetzungen für den Job, meint Pierre Wei-
gert. Die Arbeit sei körperlich anstrengend und
Höhenangst sollte man besser keine haben.
Allzu menschenscheu dürfe man auch nicht
sein. „Aber selbst das kann man lernen.“ Wer
sich für den Beruf des Anlagenmechanikers
interessiert, solle am besten ein Praktikum oder
eine Probewoche machen. Es sei definitiv mehr
als „Gas, Wasser, Scheiße“. Andrea Bachmann
Video. Pierre Weigert
wollte schon immer
Handwerker werden.
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