#machen 2025

#machen Das Ausbildungsmagazin des Handwerks Ausgabe 2025

"Definitiv mehr

als Gas, Wasser,

Scheiße.“

Pierre Weigert

Pierre Weigert ist bei seiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker

(SHK) voll in seinem Element.

Der Kopf ist immer

mit auf der Baustelle

Wenn er eine Photovoltaikanlage aufbaut,

steht er über den Dächern von Tübingen. Im

Kundendienst kommt es vor, dass er im hinters-

ten Winkel einer engen Küche unter die Spüle

kriecht. Was die alltäglichen Aufgaben angeht,

hat Pierre Weigert als Anlagenmechaniker

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK)

einen vielseitigen Job.

Der 18-jährige Tübinger ist im dritten Ausbil-

dungsjahr bei der Firma Dinkel angestellt.

Von der Montage über die Wartung bis zum

Kundendienst, von der Großbaustelle bis zum

Ein-Zimmer-Apartment kümmert sich die

Firma um alles, was mit Wasser und Wärme

zu tun hat: Heizungen, Klimaanlagen und

Bäder einbauen oder austauschen, Rohrbrüche,

Leckagen und andere Defekte reparieren.

Für Pierre Weigert stand schon immer fest, dass

er einen Handwerksberuf erlernen wollte. Zum

Ende seiner Schulzeit hat er recherchiert, was

für ihn passen könnte und ist auf den Beruf

des Anlagenmechanikers gestoßen. Nach einer

Probewoche im Betrieb stand für ihn fest: “Das

will ich machen.“ Man freute sich über den

motivierten Azubi und gleich nach dem Haupt-

schulabschluss begann er die Ausbildung.

Die Firma Dinkel bildet zurzeit sieben Lehrlinge

aus. Handwerk liegt im Trend. Die Arbeit ist

vielseitig und interessant, der Verdienst besser

als in den meisten Bürojobs. Krisensicher ist er

auch: „Heizen und duschen müssen die Leute

immer. Wir machen alles, wir sind Allrounder“,

meint Pierre Weigert und genau das ist es,

was ihm an seinem Beruf am besten gefällt.

Eigentlich seien es mehrere Berufe in einem:

Elektrotechnik, Metallverarbeitung, Montage,

Energietechnik und vieles mehr. Wenn man

mit Heizungen und Wärmepumpen arbeitet,

brauche man sehr viel digitale Technik für die

Steuerung. Im Betrieb gebe es Kollegen, die sich

auf einem Arbeitsbereich spezialisiert haben,

aber für ihn sei die Vielseitigkeit mit das Beste

an seiner Tätigkeit. Zudem komme man viel

herum und unter Leute, das gefällt ihm auch.

Richtig cool findet er die Arbeit im Rohbau. „Da

hat man Kontakt zu den anderen Handwerkern

und arbeitet mit Elektrikern oder Fliesenlegern

zusammen, das macht richtig Spaß“, schwärmt

er. Außerdem sei die Bauplanung mit dabei,

man könne viel gestalten und sich geschickte

Lösungen für die Installation überlegen. „Man

hat immer den Kopf mit auf der Baustelle.“

Aber er liebt genauso sehr den Kundendienst.

„Da kommt man unter Leute und macht ihnen

eine Freude, indem man ihnen ihre Sachen

repariert.“ Im Kundendienst hätte man das gute

Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. „Wer soll

den Leuten sonst eine Heizung einbauen?“

Während der Ausbildung wird er unterschied-

lichen Teams zugeteilt, die für Montage, Instal-

lation oder Kundendienst zuständig sind. Man

hätte ihm schnell zugetraut, auch selbständig

zu arbeiten. Nach der Ausbildung möchte er

gerne in dem Beruf weiterarbeiten und irgend-

wann die Meisterprüfung ablegen. „Ich mag

den Job, ich arbeite gern in dem Beruf.“

Engagement, Lust an der Arbeit und das Inte-

resse, etwas zu lernen, seien die wichtigsten

Voraussetzungen für den Job, meint Pierre Wei-

gert. Die Arbeit sei körperlich anstrengend und

Höhenangst sollte man besser keine haben.

Allzu menschenscheu dürfe man auch nicht

sein. „Aber selbst das kann man lernen.“ Wer

sich für den Beruf des Anlagenmechanikers

interessiert, solle am besten ein Praktikum oder

eine Probewoche machen. Es sei definitiv mehr

als „Gas, Wasser, Scheiße“. Andrea Bachmann

Video. Pierre Weigert

wollte schon immer

Handwerker werden.

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